Zielsetzung

Aufgrund eigener Erfahrung mit Alzheimer- und Demenzfällen in der Familie hat sich die Erbengemeinschaft Gérard ab 2007 intensiv mit Fragen einer würdigen Betreuung und Pflege von Menschen mit Demenz und der Situation der betroffenen Angehörigen befasst. Erste Überlegungen wurden der Gemeindeverwaltung gegen Ende 2008 vorgestellt. Es folgten umfangreiche Recherchen, die Besichtigung von ca. 70 Einrichtungen im In- und Ausland, das Knüpfen eines dichten Netzes an fachlichen Kontakten und – zum tieferen Verständnis der Materie – eine mehrwöchige Hospitation als Pflegehilfskräfte in einer Demenzeinrichtung. 2010 hat die Erbengemeinschaft ihre konkretisierten Vorstellungen präsentiert, auf den östlich des Buschgrabenlaufes und außerhalb des LSG gelegenen Flächen eine zukunftsweisende Einrichtung für Menschen mit Demenz zu realisieren: MEHR ALZ HEIMAT – Ein Ort für Menschen mit Demenz in Kleinmachnow.

Im Zuge der Diskussionen in der Gemeinde Kleinmachnow zur Beschlußvorlage DS-Nr. 204/17 der CDU-Fraktion (betr. die Baurechtschaffung für die 18 in den 30er Jahren parzellierten Grundstücke „Am Rund“ und im „Wolfswerder“, die nicht zum Gérard’schen Grundbesitz gehören) und zum Gegenantrag der Beschlußvorlage DS-Nr. 017/18 der B90/Grünenfraktion (betr. den Ausschluss eines Baurechtes für die Grundstücke), hat die Erbengemeinschaft ihre weiter entwickelten Vorstellungen 2018 in mehreren individuellen Präsentationen der Gemeindeverwaltung und den an einem informellen Austausch interessierten Fraktionen vorgestellt (SPD/PRO, CDU/FDP und BIK).  

Das Konzept sieht vor, in einem bewußt häuslich gehaltenen Milieu geeignete Räume, menschliche Betreuung und qualifizierte Pflege für alle Menschen vor Ort in den verschiedenen Stadien und Ausprägungen der Demenz bereitzuhalten. Dies soll sogenannte niederschwellige Angebote wie demenzgerechten, barierrefreien Mietwohnraum in Form von selbstverwalteten ambulanten Wohngemeinschaften für jeweils ca. 10 Bewohner, eine Einrichtung für die Tages-, Nacht- und Kurzzeitpflege und mehrere stationäre Wohngruppen für ebenfalls jeweils ca. 10 Bewohner – einschliesslich einer sogenannten Pflege-Oase für das Endstadium der Demenz – umfassen. Als komplementäre Nutzungen sind ein Kindergarten (für Kinder der Umgebung und des Pflegepersonals), eine Pflegeberatungsstelle sowie Räume für demenzspezifische Arzt- und Physiotherapiepraxen, ein Café mit einem kleinen Veranstaltungsraum und einer angeschlossenen Angehörigen-WG sowie einem kleinen Laden vorgesehen. 

Auf der östlichen Teilfläche soll in Zusammenarbeit mit einem erfahrenen Betreiber mit gleichgerichteten Zielsetzungen und nach Plänen der Schweizer Architekten Herzog & de Meuron eine ausschliesslich ebenerdige Anlage in aufgelockerter, leicht überschaubarer und damit den kognitiven Einschränkungen der Dementen Rechnung tragenden Holzbauweise mit hohem Grünflächenanteil und vielen Innenhöfen entstehen, die den Menschen mit Demenz einen einfachen, unmittelbaren Bezug zum Außenraum erlauben und gleichzeitig auf natürliche Weise Schutz und Orientierung bieten.

Auf der westlich des Buschgrabenlaufs gelegenen Teilfläche soll kostengünstiger Mietwohnungsbau für soziale Berufe entstehen, um in Zeiten des akuten Pflegefachkräftenotstandes qualifiziertes Personal anwerben und ans Haus binden zu können. 

Als angehängte Datei im PDF-Format finden Sie eine Zusammenfassung der aktuellen Präsentation von Mehr Alz Heimat.

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